29.11.19 Streik + Umweltkampftag: Entweder die Mutter Erde stirbt oder der Kapitalismus!
Entweder die Mutter Erde stirbt oder der Kapitalismus!
"Unübersehbar ist in allen Kontinenten eine Verschärfung der globalen Umweltkrise zu beobachten. Wir sehen Wälder vertrocknen oder in Flammen aufgehen und Meere ansteigen; wir sehen das Eis an den Polen schmelzen und riesige Mengen Methangas in die Atmosphäre entweichen. Alle wesentlichen Faktoren der Zerstörung der natürlichen Umwelt in Boden, Luft und Wasser gehen eine verhängnisvolle Wechselwirkung ein und verstärken sich gegenseitig.
Unüberhörbar ist eine weltweite Umweltbewegung, die Menschen sehen nicht tatenlos zu, wie ihre Lebensgrundlagen aus den Fugen geraten und perspektivisch gänzlich bedroht sind.
Diese internationale Jugendbewegung 'Fridays for future' (auch: 'Klimastreik') ist seit Monaten jeden Freitag in über 100 Ländern aktiv auf der Straße. Bisherige Höhepunkte waren der 20. und 27. September, als auf allen Kontinenten in 170 Ländern insgesamt 6388 Aktionen stattfanden, bei denen 7 Millionen gegen die Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur protestierten. Auch die ICOR hatte dazu aufgerufen. 1 Million gingen in Italien auf die Straßen, 400.000 in Australien, 250.000 in New York, 1,5 Millionen in Deutschland, in der Schweiz 100.000. Diese Zahlen gewinnen auch im Verhältnis zur jeweiligen Bevölkerungszahl an Bedeutung. Das Umweltbewusstsein ist gewachsen; immer mehr Protestierende geben den Verursachern einen Namen: die internationalen Monopole und ihr Finanzsystem. Mit eilig verabschiedeten Gesetzen versuchen Regierungen, den Widerstand zu dämpfen und zu zersetzen, aber aus der Bewegung kommt dazu ein klarer Kommentar: 'wirkungslos und unglaubwürdig'. Neu ist ein beginnender Zusammenschluss der Umweltbewegung mit der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung.
Die Jugendlichen und Kinder sind eine entschlossene, aktive und rebellische Kraft in der Fridays-for-Future-Bewegung. Sie lassen nicht nach, ihre Zukunftsrechte einzufordern. Zugleich ist die Jugend noch unerfahren und muss die tieferen Wurzeln der Umweltzerstörung in den kapitalistischen und imperialistischen Gesetzmäßigkeiten verstehen lernen. Denn damit wird klar: Die weltweite Umweltbewegung muss eine gesellschaftsverändernde Kraft werden. In verschiedenen Ländern hat die Arbeiterbewegung Zeichen gesetzt. So im Kampf der peruanischen Bergarbeiter, die in ihren Kampf für Löhne und Arbeitsplätze auch den Schutz der natürlichen Umwelt aufgenommen haben. Auch die Bewegung der Automobilarbeiter hat beschlossen, dass auf der 2. Internationalen Automobilarbeiterkonferenz im Februar 2020 in Südafrika ein Signal gesetzt wird zum gemeinsamen Kampf von Umweltkämpfern und den Automobilarbeitern der Welt.
Das ist eine notwendige und gute Entwicklung. Lasst uns alles tun, um sie zu stärken und weiterzuentwickeln.
Als revolutionäre Parteien und Organisationen in der ICOR sind wir aufgerufen, Verantwortung zu übernehmen. Eine Debatte zu entfalten über die strategische Lösung der Umweltfrage; das große Ziel der Wahrung, Wiederherstellung und Festigung der Einheit von Mensch und Natur ist nur zu erreichen im erfolgreichen Kampf um Demokratie und Freiheit und für eine sozialistische Perspektive durch die internationale sozialistische Revolution.
Vom 2. bis 13. Dezember 2019 findet in Madrid der nächste UN-Klimagipfel statt. In den letzten Jahren richtete sich dagegen weltweiter Protest; das Treffen ist immer Anlass, einen Gegengipfel und Demonstrationen durchzuführen. Dieses Jahr wurde beschlossen: Der Umweltkampftag ist am 29. November und findet gemeinsam mit den Aktionen der Fridays-for-Future-Bewegung weltweit statt.
Beteiligt euch am ICOR Umweltkampftag am 29. November – weltweit!
Stärkt die ICOR und ihre Mitgliedsorganisationen!"
Hier gibt es den Aufruf inklusive aller Unterzeichner als pdf-Datei!