HATTINGEN: Otto König verstorben
Bundesweit bekannt wurde er 1986 im Kampf gegen die ersten Massenentlassungen in der Stahlindustrie und gegen die Schließung der Hattinger Thyssen-Henrichshütte. Die über zwölf Monate dauernden weitgehend symbolischen Massenaktionen konnten die Schließung nicht verhindern und wurden ein Lernfeld für notwendige Streiks und härtere Arbeiterkämpfe in Duisburg-Rheinhausen 1987 und bei Opel-Bochum 2004.
Otto König war als Publizist für die Zeitschrift „Sozialismus“ (Hamburg) tätig und veröffentlichte neben vielen kapitalismuskritischen Essays 2012 auch das Buch „Band der Solidarität - Widerstand, Alternative Konzepte, Perspektiven“ über sein gewerkschaftliches und politisches Wirken. In einer sozialistischen Gesellschaftsordnung sah er die Alternative zum Kapitalismus.
Auch wenn es unterschiedliche Vorstellungen über den Weg für dieses Ziel gab, so verband ihn mit den MLPD-Genossinnen und -Genossen in Hattingen und darüber hinaus eine solidarische wie auch streitbare Zusammenarbeit. 2020 war er einer der Erstunterzeichner der Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“, die aktuell über 19.000 Unterstützer hat. Seiner Ehefrau Angelića Urrutia Garrido – die selbst Jahrzehnte in der nationalen und internationalen kämpferischen Frauenbewegung aktiv war - sprechen wir unser tiefes Mitgefühl aus. Wir bedauern den Tod von Otto König und verlieren einen bis in die letzten Wochen seines Lebens kämpferischen Gewerkschafter.