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REBELLISCHES MUSIKFESTIVAL: Fulminat und mit Überraschungsgästen, tollen Bands und der "Internationale"

Das Rebellische Musikfestival ging am Sonntag Abend mit einem furiosen Abendprogramm zu Ende. Rund 15 Wittener und Hattinger ließen es sich nicht nehmen an dem zweieinhalbtägigen Festival mit dabei zu sein und sich auch aktiv am gesamten Ablauf zu beteiligen. Sie waren sich einig: Solidarische Atmosphäre, tolle Feierlaune und wachsende Klarheit über die gesellschaftliche Entwicklung und eine sozialistische Alternative.
REBELLISCHES MUSIKFESTIVAL:  Fulminat und mit Überraschungsgästen, tollen Bands und der "Internationale"

Super Feierlaune am Abschlussabend - bis zum Morgengrauen

Vor dem Abschlussabend begeisterte der Block "Freundeskreis Flüchtlingssolidarität on Stage" die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Mitreißend und berührend zugleich waren die von Mitgliedern des Freundeskreises vorgetragenen Lieder, die von der Band Gehörwäsche begleitet wurden. Immer wieder berichteten der Sprecher des Freundeskreises, Alassa Mfouapon, und seine Freunde von ihren Erfahrungen.

Insbesondere von der Solidarität ihnen gegenüber, die nie schwankte und die es ihnen ermöglicht hat, die ganzen Schikanen durch die Behörden in Deutschland durchzustehen. Sie riefen die Zuschauer auf, sich mit den Flüchtlingen zu solidarisieren. Viele Zuschauer taten das und versammelten sich - zusammen mit vielen Flüchtlingen - vor der Bühne  hinter einem Gitter, das die Grenzzäune der EU symbolisieren sollte. Zum Lied "Forever we fight" inszenierten sie den Niederbruch des Zauns - und die deutschen und internationalen Teilnehmer stürmten zusammen mit den Flüchtlingen in die Freiheit.

 

Sozialismus - Ausweg aus dem kapitalistischen Kriesenchaos

 

Gabi Fechtner, Schirmherrin des Festivals und Parteivorsitzende der MLPD, eröffnete den Abend und warb dafür, dem Sozialismus zu neuem Ansehen zu verhelfen. Sie betonte die Errungenschaften in den ehemals sozialistischen Ländern, stellte aber auch heraus, das viele erst noch erfahren müssen, was Sozialismus eigentlich bedeutet: Einheit von Mensch und Natur, Nein zu Privatisierungen - zum Beispiel von natürlichen Ressourcen, Kampf der Inflation und so weiter. Der Sozialismus ist damit der Ausweg aus dem kapitalistischen Krisenchaos - das wurde in ihrer Rede deutlich. 

Nachdem das "marxistisch-leninistisch-maoistische" Rapper-Kollektiv Yenan aus der Schweiz den Abend eingeläutet hatte, stand eine Combo aus Los Pueblos, Gehörwäsche und Rheza auf der Bühne. Sie beantworteten den offiziellen Wahlerfolg des faschistischen türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in der Stichwahl mit türkisch-kurdischen Kampf- und Arbeiterliedern, was vom Publikum mit langem und lautem Beifall quittiert wurde.

 

Erfahrungsberichte aus verschiedenen Ländern

 

In der Umbaupause kamen internationale Gäste aus Nepal, Tunesien, Indonesien und Russland dazu. Außerdem gesellten sich die Sänger Jim Corry und John Reid aus Irland mit auf die Bühne, die bereits im Vormittagsprogramm einen Hauch von grüner Insel in den Talkessel von Truckenthal gezaubert hatten. Alle berichteten von den Kämpfen in ihren Ländern.

 

Monika Gärtner-Engel, Hauptkoordinatorin der revolutionären Weltorganisation ICOR¹ und Co-Vorsitzende der internationalen antiimperialistischen und antifaschistischen Einheitsfront United Front, betonte in ihrem Beitrag den großen Wert solcher Erfahrungen. Aber auch die Notwendigkeit, diese Kämpfe länderübergreifend zu verbinden und höherzuentwickeln.

 

Verspätete Überraschungsgäste

 

Danach spielte die Band Gehörwäsche aus ihrem Hitprogramm einen umjubelten Gig: "Lieder, die mein Herz berühren", "Kommunist", "Mädchen, mach etwas aus Dir" wurden vom tanz- und feierfreudigen Publikum gefordert und beklatscht. Bei einem neuen Liebeslied lagen sich Besucherinnen und Besucher in den Armen. Ein sehr gelungener Auftritt, bei dem sowohl Alassa, Jerry und Solution vom Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in Solidarität International als Gäste auf die Bühne kamen, als auch eine sanges- und hüpffreudige Backgroundgruppe des Jugendverbands REBELL.

Etwas überraschend kamen dann nicht The Wakes aus Glasgow in Schottland auf die Bühne, sondern die junge Band Lemoneye. Die international zusammengesetzte Truppe hatte aufgrund ihrer ausgefallenen Vorstellung am Vormittag an diesem Abend ihren ersten Auftritt. Das ließen sie die Anwesenden mit ansteckender Spielfreude spüren.

Danach enterten The Wakes die Bühne und brannten ein Feuerwerk ab. Die Bergarbeiterkämpfe in Großbritannien in den frühen 1980er-Jahren, die internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg, Antifaschismus im Fußballstadion - all das und noch viel mehr erlebten die Fans an diesem Abend vor der Waldbühne.

 

Verbrüderung zur "Internationale"

 

Laut umjubelt zum Schluss: Die "Internationale" - aus Hunderten Kehlen gesungen. Im Anschluss verbrüderten sich auf der Bühne Arbeiterinnen und Arbeiter verschiedener Berufsgruppen mit der Band, die von Gabi Fechtner eine Ausgabe der Lebenserinnerungen von Willi Dickhut "So wars damals" überreicht bekam. Unter langem Applaus und nach einigen Zugaben überließen The Wakes das feierfreudige Publikum einer spektakulären Feuershow und Hossein, der die Meute mit seinem meisterlichen Dudelsackspiel in den frühen Morgen brachte.

Das diesjährige Rebellische Musikfestival ist vorbei - und es war genau das internationale und antifaschistische Highlight, das Veranstalter und Publikum erwartet hatten. Oder wie Gabi Fechtner es ausdrückte: Den hier erlebten Zusammenhalt und die beeindruckende Organisiertheit werden die Teilnehmenden mitnehmen.

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