ZF Witten - Erpressung zum Lohnverzicht!
In typsicher Co-Managermanier mit sog. "zähen Verhandlungen" lies sich Betriebsratspitze und IG-Metall-Funktionäre auf die von der Konzernleitung vorgegebene Argumentationslinie der hohen Verschuldung und "Fehlinvestitionen" ein und stellten ein "Zukunftskonzept" als Ergebnis vor. Für den letzten Dienstag wurde zu einer IGM-Mitgliederversammlung zur Abstimmung über den Lohnverzicht eingeladen. Schon im Vorfeld mehrten sich unter der Belegschaft die Stimmen für eine Ablehnung des Lohnverzichts. Dazu hatte die Kollegenzeitung "Zündfunken" mit ihrer Ausfklärungsarbeit über die ganzen Zusammenhänge und Hintergründe beibetragen.
Im Einklang mit der Geschäftsleitung wollte die Verhandlungskommission ihr Zukunftkonzept mit allen Mitteln durchsetzen. Dazu war sich die Betriebsratsspitze nicht zu schade, übelste Verleundung gegenüber dem Zündfunken, sowie in Beiträgen auf der Betriebsversammlung anzubringen, ohne auch nur inhalt nicht einen im Zundfunken ausgeführte Fakt zu widerlegen, geschweige denn überhaupt anzusprechen.
Mit der Abstimmung wurde inzeniert: Wer gegen den Lohnversicht stimmt, stimmt für eine mögliche Schließung des ganzen Werkes. Zugleich wurde das "Ausscheiden" aus den Betrieb mit Abfindungssummen bis zu möglichen 300.000 € angepriesen. Dass dennoch über 50 (von knapp 350 Mitgliedern die abgestimmt haben) IGM-Mitglieder gegen den Lohnverzicht stimmte ist weiterhin ein starkes Signal, dass ein wachsender Teil der Belegschaft sich nicht erpressen lassen will. Der überwiegende Teil der Mitglieder haben sicherlich nicht aus Überzeugung abgestimmt, sondern weil sie aus dieser Erpressung heraus keinen andere Wahl gesehen haben. Diese Erpressung wird der BR-Spitze sicherlich wieder auf die Füsse fallen.
Ein Verteiler des Zündfunken berichtet von der Hetze gegen die Kollegenzeitung:
Betriebsversammlung bei ZF in Witten
Abstimmung über die "Zukunft" und Hetzpapier gegen Verteiler der Kollegenzeitung
Das war zwischen 13 Uhr und 14.15 Uhr das Highlight der Verarschung der Arbeiter bei ZF in Witten: Sie "durften" für die Unterordnung unter die Ziele des Konzerns abstimmen.
Alle bekamen vorher einen Zettel von der Betriebsratsspitze, auf dem Werksgelände unmittelbar vor der Abstimmung, in die Hand gedrückt, mit der Aufforderung, "kein Blatt von diesen Nestbeschmutzern zu nehmen". Gemeint waren die Verteiler der Zeitung von Kollegen für Kollegen, "Zündfunke".
Einige taten es dennoch, viele lehnten ab - aber nicht unbedingt so ganz überzeugt. Denn nach der Diskussion nahmen doch einige.
Ein Spitzel der Geschäftsleitung oder ein "Beauftragter" macht ein Foto von mir, wollte mir die Flyer wegnehmen und hat die Polizei angerufen, die kamen "leider" nicht.
Ein häufiges Argument war: Da steht ja ein falscher ViSdP drunter, dann kann es nur Fake sein; bei der Frage nach der Tabelle in der Zeitung nahmen einige das Blatt und nahmen den Ton zurück. Würde ein Kollege aus dem Betrieb die Zeitung mit seinem Namen zeichnen, wäre er sofort raus. Die Zeitung garantiert eben die Vertraulichkeit - gegen Fake News aus der Konzernzentrale.
Es ist ein Generalangriff auf die Arbeiterrechte, auf die gesamte ZF-Belegschaft, über die hier "abgestimmt" werden soll - sonst ist die Meinung nie gefragt. Es ist ein Angriff auf die Meinungsfreiheit, es ist üble Demagogie und Hetze gegen klassenbewusste und kämpferische Kollegen, es ist sozialchauvinistische Zusammenarbeit mit den Plänen der Konzernleitung, was das Motiv des Betriebsratschefs angeht. Ungeheuerlich. Bis 15:30 standen die Kollegen vor dem Eingang zur Abstimmung Schlange, weil das Ganze noch übelst desorganisiert war; man musste fast zwei Stunden warten, bis man für seine Entlassung oder für seinen Lohnabbau abstimmen durfte!
Hier ein Link zum Zündfunken und des Hetzblatt des BR-Vorsitzenden
https://www.rf-news.de/2025/kw09/250225_zuendfunke-extra-und-hetz-papier-vom-br-vorsitz.pdf